Achtsamkeitstraining - Wege zu mehr Lebensfreude

Der Stern von Bethlehem

In diesem Jahr ist es mir besonders wichtig, ohne Altlasten in den Heiligen Abend und ins Neue Jahr zu gehen. Ich weiß auch nicht genau warum. Magic Cleaning und Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags habe ich schon gemacht. Aber ich möchte auch gerne Frieden schließen mit Nachbarn, Bekannten und Freunden, ehemaligen Freunden und Kollegen oder Vorgesetzten.

Ich habe also jede Menge Weihnachtskarten gekauft, die Nachbarn zur Treppenhaus-Weihnachtsfeier gebeten und mir mit den Geschenken besondere Mühe gegeben (hatte ich schon erwähnt, dass ich schon alle Geschenke habe …).

Und ich hoffe in diesem Fall tatsächlich mal nicht auf Dankbarkeit. Nur auf ein frisches, aufgeräumtes neues Jahr. Wie meine Freundin Petra mal sagte: „Nun liegt das neue Jahr vor dir, frisch und weiß wie eine festliche Tafel mit einer weißen Tischdecke. Und es liegt an dir, wie du diesen Tisch deckst und wen du dazu einlädst.“ Ich bin gespannt.

Heute schon gelacht?

Freitag hatte ich ja wieder Achtsamkeitstraining. Das ist neben Singen und Trommeln wirklich mittlerweile mein Highlight der Woche geworden. Danach bin ich immer ganz aufgeräumt und ruhig und fühle mich verstanden und angenommen. Es ging um Gefühle, wie man damit umgeht, seine eigenen und die der Anderen akzeptiert. Und auch darum, dass es nicht immer nur eine Sicht auf die Dinge gibt. Und da fiel mir wieder dieser nette Spruch ein: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!“ oder etwas biblischer: „Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein.“ Ich habe mir fest vorgenommen, zukünftig so wenig wie möglich Steine zu werfen. Und sollte ich selbst mal das

Ziel eines Steines werden: wegducken und schnell verschwinden. Alles andere hat in der Situation wenig Sinn.

Und es ging auch um Lachen! Wie wichtig es ist, hat uns Andrea sehr eindrucksvoll beschrieben. Sie hatte es wiederum von Vera Birkenbihl. Diese Frau ist einfach genial. Schaut mal, und nicht zu schnell wegschalten.

Also, Leute, es darf und muss gelacht werden – auch im Vorweihnachtsstress!

Die Liebe unseres Lebens

Das was ich jetzt schreibe, fand ich damals gar nicht lustig … Ist aber schon 15 Jahre her, und ich kann es mittlerweile einordnen. Und ich wollte es mal erzählen zum Thema „Wer versteht was wie und warum.“ Ich habe meinen Mann gefragt, er ist einverstanden.

„Meine Gedanken wanderten zum hundertsten Mal zu jener Szenerie, die sich vor ein paar Monaten in diesem unserem Haus in Bassum zugetragen hatte: Mein mir angetrauter Ehemann und ich saßen – ausnahmsweise mal zu zweit – bei einem gemütlichen Abendessen. Seit 11 Jahren waren wir nun verheiratet, seit mindestens 17 Jahren zusammen. Oben in ihrem Bett lag unsere Tochter und schlief. Mein Mann hatte ein chinesisches Gericht im Wok gekocht, das kann er sehr gut, und wir redeten. Über dies und das, über unsere Tochter, über uns, über den Tag, das Leben im Allgemeinen und besonderen. Die Stimmung war gut, locker, gelassen, weinselig. Es fühlte sich gut an, hier miteinander zu sitzen und in behaglicher Zweisamkeit, in Abwesenheit aller äußerer Not, das Leben zu bewerten und manchmal ein kleines bisschen verächtlich die Nase zu rümpfen.

Wie es genau dazu kam, keine Ahnung, es war wohl doch schon bei der zweiten Flasche Wein. Plötzlich jedoch hörte ich meinen Mann sagen: „Wir haben uns schon so oft gestritten, hätten uns schon etliche Male gegenseitig an die Wand nageln und die Koffer packen können. Ich glaube, derartige Auseinandersetzungen bringen uns nicht auseinander. Das einzige, was uns trennen könnte, ist wohl, wenn einer von uns der Liebe seines Lebens begegnet.“ Und ich –  stimmte ihm zu …

Was? Wie? Halt mal! Zurückspulen, bitte. Was hatte er da gesagt? Wozu hatte ich da zugestimmt? Was hatte der Mann gesagt, mit dem ich seit 17 Jahren zusammenlebte, mit dem ich ein 9 Jahre altes Kind, eine Doppelhaushälfte, zwei Autos, einen Wohnwagen und eine Segeljolle teilte? Hatte er tatsächlich – wenn auch nicht direkt – zu mir gesagt, ich sei nicht die „Liebe seines Lebens“? War ich geistig umnachtet, als ich ihm auch noch zustimmte? Und warum, zum Teufel, fielen mir diese Worte – und ihre Bedeutung – erst Tage später wieder ein und auf?

Der Schock kam spät, aber er kam. Mit jedem Tag, den ich weiter darüber nachdachte, drang der Stachel tiefer ins Herz. War ich jetzt tatsächlich zum „Muttertier“ mutiert? Musste ich vermutlich doch für immer auf die heiß ersehnten Worte „Ich liebe dich, du bist die schönste Frau der Welt für mich.“ verzichten? Oder hatte ich vielleicht doch etwas falsch verstanden?

Darin bin ich immerhin die absolute Meisterin. Der gute Rat einer Freundin musste her – der Rat der richtigen Freundin … Leider weilte diese meine allerbeste Freundin namens Petra nicht mit Mann und Kind in der benachbarten Doppelhaushälfte und war jederzeit erreichbar. Nein, sie hatte es vorgezogen, unserem Heimatort Hameln komplett den Rücken zu kehren, war über Umwege in München gelandet und jetzt – auf Hawaii! Wie komme ich jetzt für den ach so dringend benötigten Rat zur Rettung meiner Seele und Ehe gerade mal eben nach Hawaii? Wie bekomme ich die Flasche Rotwein (oder zwei) und das Paket Zigaretten (oder zwei) bei der Einreise durch den amerikanischen Zoll? „Ach, Sabine, du spinnst ja. Wir leben im 21. Jahrhundert, es gibt ein Telefon, los ruf sie einfach an!“

Ja klar, aber später. Die schlafen auf Hawaii jetzt tief und fest, und ich kann wohl kaum mit einem wirklich guten Rat rechnen, wenn ich sie mitten in der Nacht aus dem Schlaf reiße. „Hey, Petra, wach auf! Mein Mann ist auf der Suche nach der Liebe seines Lebens. Was soll ich tun?“ Außerdem weiß ich ja eh, was sie sagen wird: „Bine, du brauchst keinen Rat von mir, die Antwort ist in dir. Komm her, auf Hawaii hast du den allerbesten Zugang zu deiner Seele.“ Ja, genau das würde sie sagen. So ist sie halt – anders eben – so anders, dass Micha immer sagte: „Ich verstehe einfach nicht, was sie mir sagen will …“

Ach wie praktisch, so viel Geld gespart. Aber was die sich denkt – „Komm doch einfach nach Hawaii!“. Ich habe ja schließlich Familie, Haus und Hof zu versorgen, und, was das Schlimmste ist, kein eigenes Geld. Ich kann doch nicht einfach so mal eben nach Hawaii düsen. „Tschüss, Ihr Lieben. See you in 4 Wochen!“ So einfach ist das nicht. Oder doch? Ist einfach einfach einfach?“

Ja, so war ich damals noch drauf … Das hat sich Gott-sei-Dank gelegt.

Ich wünsche Euch eine sehr entspannte Vorweihnachtszeit. Ich habe das Gefühl, dass in diesem Jahr nicht nur der Weihnachtsstress dafür sorgt, dass man sich kaum noch trifft oder spricht. Irgendwie scheinen viele im Aufbruch. „Auf zu neuen Ufern“ sozusagen. Und ich habe für mich auch dieses Gefühl. So viele gut Dinge liegen vor mir: schöne Auszeiten und Workshops an großartigen Veranstaltungsorten, eine Skireise nach Corvara mit meiner Familie, eine Ayurveda-Kur auf Sri Lanka, viele tolle Konzerte (Ed Sheeren, see you in Hamburg! Can’t wait.). Aber davor werde ich noch alle Scherben wegräumen, die ich auf irgendeine Weise verursacht habe. Promised!

Lasst es Euch gut gehen, and remember: A Plätzchen a day keeps the Weihnachtsstress away!

Sabine

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