Sabine Schwarze Steigenberger Hotel Frankfurt Langen

It’s beginning to look a lot like Christmas

Finally! Christmas time, Glühwein und Decorations.
Ich bin definitiv in Weihnachtsstimmung.

Meine Arbeit für dieses Jahr ist getan (okay, ich muss noch einen Business- und einen Finanzplan machen, neue Landing Pages mit WordPress gestalten, auf vielfachen Wunsch meinen Newsletter professioneller und gleichzeitig persönlicher gestalten, die Weihnachtspost erledigen und viermal bloggen), die Weihnachts-geschenke sind besorgt, mein Kind kommt bald nach Hause, und es stehen einige schöne Weihnachtskonzerte an. Ich freue mich.

Back to the roots

Und Freitag durfte ich mal meinen Mann zu seiner Arbeit in Langen bei Frankfurt begleiten. Das habe ich lange nicht gemacht, und heute hat er sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Ein Grund zum Feiern! Und ich finde mich wieder in einem Steigenberger Hotel in Langen. In letzter Zeit werden mir ständig Menschen und Orte vor die Füße gespült, die in meiner Vergangenheit wichtig für mich waren. Als ich noch nicht verheiratet war, habe ich im Steigenberger Frankfurter Hof gearbeitet. Und auch hier in Langen haben wir schon einmal übernachtet. Diese Orte aus der Kindheit, Jugend und dem frühen Erwachsenenalter wiederzusehen ist sehr schön. Begegnungen mit Menschen von früher sind manchmal etwas irritierend. Die einen erinnern sich nicht, die Anderen lehnen jeden Kontakt ab. Und wieder Andere denken offenbar, man möchte alte Geschichten „wieder aufwärmen“. Aber es gibt auch solche, die sich freuen – wie z.B. ehemalige Nachbarn und Schulkameraden.

Wie Ihr ja mittlerweile wisst, habe ich mich Anfang des Jahres als Coach selbstständig gemacht. Das bedeutet, ich muss mich sichtbar machen, denn den Namen Sabine Schwarze kennen im Coaching Bereich für Stress-Management nicht so sehr viele Menschen. Sichtbar machen heißt: Online Marketing (ja, auch das böse Facebook, Xing und LinkedIn), Flyer verteilen, überall hingehen, um neue Kontakte zu knüpfen und Visitenkarten abgeben, einen Email-Verteiler aufbauen, um Newsletter zu verschicken. Klingt jetzt nicht so viel, ist es aber. Und wenn dann noch böse Reaktionen, wie „Du benutzt mich. Streich mich sofort aus deinem Verteiler.“ kommen, macht mich das sehr traurig. Ehrlich.

Aber jetzt gerade bin ich gar nicht traurig. Die Sonne scheint, es gibt sicher auch in Langen einen Weihnachtsmarkt, und ich will mir auf jeden Fall eine neue Jacke kaufen – mit viel Farbe soll ich… Petrol oder violett? Ich erinnere mich, dass ich zu Zeiten meiner ersten großen Liebe am Albert-Einstein-Gymnasium in Hameln kurzzeitig „Violetta“ genannt wurde, weil ich ständig in violett gewandet war … Unvorstellbar. Es gab als junge Frau Zeiten, da habe ich nur schwarz getragen (macht schön unsichtbar, schlank(er) und schützt). Jetzt geht auch schon mal wieder blau. Neulich habe ich mir in Linden einen total schönen Schal in violett gekauft. Großartig! Leider ist er für mich mit 1,57 m viel zu lang und fuselt so, dass ich ständig die Kontaktlinsen putzen muss. Schade. Aber ich werde für ihn eine gute Verwendung in meiner Familie finden! Und vielleicht nochmal in den schönen Laden auf der Limmer Straße gehen.

Zu viel Wein

Ich bin ja nicht süchtig. Ich kann auch einmal im Jahr rauchen. Und es dann ekelig finden. Und wieder aufhören. Nur mit dem Wein trinken klappt das nicht ganz so gut. Neulich bin ich in meinem Bett im Aldiana Hochkönig aufgewacht und fühlte mich gar nicht so richtig gut. Dummer Fehler, wieder ein Glas Wein zu viel. Warum mache ich das immer wieder?

Aufstehen. Nux Vomica. Bullrichs Salz. Und der Blick in den Spiegel, der mir ganz klar sagt. So geht das gar nicht. Anziehen, rausgehen, klopfen!!!

Ich stapfe wütend den Berg rauf bis ich nicht mehr kann. Eine Bank. Ich setze mich und kurbele: „Auch wenn ich total wütend auf mich bin, weil ich zu viel Wein getrunken habe und auf die Art niemals schlank und fit werde, habe ich mich lieb, gehe ich meinen Weg und bleibe in Sicherheit!“ Doppelt gemoppelt hilft besser. Ich klopfe alle Punkte und denke an den Wein (igitt) und auf einmal der Gedanke „Petra“.

Na klar, Petra, du hilfst mir jetzt dabei! Von oben sozusagen …

Runter den Berg, kurz schaukeln, Cappuccino.  Und ein Rezept: 8 Wochen, 2-mal täglich die Affirmation sprechen und die Thymusdrüse klopfen.

Jetzt wird es ein guter Tag!

Eine Frau braucht eine beste Freundin

2014 bin ich 50 geworden. Nein, es war kein Datum des Schreckens. Ich hatte keine Angst davor. Jugendlich schlank, schön und begehrenswert hab ich mich glaube ich noch nie gefühlt. Mit Falten bin ich nicht allzu sehr gesegnet (Danke an meine Omas!) – und die wechseljahres-bedingten Schlafstörungen habe ich schon seit Jahren, und die Hoffnung, dass das auch irgendwann wieder aufhört, bringt mich durch die Nächte.

Dennoch wurde dieser Geburtstag die Gelegenheit zu einer Bestandsaufnahme … Was hab ich erreicht – was nicht? Wer ist an meiner Seite und soll es bleiben – wer nicht? Was will ich noch erreichen – was nicht mehr?

Das Schlimmste war, dass ich diese Zeit nicht mit meiner besten Freundin teilen konnte, denn sie ist nicht mehr. Sie ist einfach so gestorben – ohne Vorwarnung, ohne Abschied – ein halbes Jahr vor ihrem 50. Geburtstag. Nach über 30 Jahren bin ich ohne sie, und es vergeht noch immer keine Woche, in der ich nicht an sie denke oder sie vermisse. Oder mich selbst beweine, denn ihr geht es garantiert jetzt besser als vorher. Petra, verdammt, Du hast mich hier mit dem ganzen Scheiß allein gelassen und Dich einfach so verpisst. Das war nicht fair!

In diese Gedanken versunken lief ich damals durch den Wohldorfer Wald mit einer Absicht. Denn ich machte niemals etwas absichtslos. Gar nichts. Ich ging in den Wald nicht um der Natur und ihrer Schönheit willen, sondern um zu joggen, und das wiederum nicht, weil mir das sooo viel Spaß machte, sondern weil ich fitter, gesünder und (natürlich) schlanker sein wollte. Schließlich ist Januar! Die halbe Nation ist auf Diät – und der Rest hat sich vorgenommen, vegan – oder zumindest vegetarisch – zu leben und/oder mehr Sport zu treiben. Ich befinde mich also mal wieder in bester Gesellschaft.

Und ich wie ich so geh durch den finsteren Tann‘ (und ich GEHE, denn ich habe überhaupt keinen Bock auf diese blöde Joggerei), da ruft’s mich mit heller Stimme an: „Dein bisheriges Leben ist ein Irrtum, Sabine.“ Was, mein Leben ein Irrtum? Das ist ja wohl der Hammer! Wer zum Teufel wagt es so mit mir zu reden? – Aber da ist niemand! Gott? Mein Schutzengel? Meine innere Stimme? Oder meine BFF? Wer oder was auch immer, der Satz macht etwas mit mir … Bis heute hast Du Dein Leben damit verbracht, etwas anderes zu sein als Du bist. Und nicht nur anders, BESSER willst Du sein. Ein besserer Mensch. Eine schönere, schlankere Frau. Eine bessere Ehefrau. Vor allem eine bessere Mutter. Eine bessere Freundin. Eine bessere Tochter. Eine effizientere Angestellte. Eine erfolgreiche Freiberuflerin. Eine angepasste Nachbarin mit Ziergarten.

Die Liste ist endlos, aufhören.  Wie gesagt, ich machte nichts ohne Absicht, und ich war mir selbst nie gut genug. Was mache ich aus reiner im Herzen empfundener Freude? So spontan fällt mir nichts ein. Aber warum ein Irrtum? Worin liegt der Irrtum? Dieses Zwiegespräch war anders als all die anderen, die ich auf meinen Wegen durch diesen Wald geführt und vergessen habe, sobald ich zu Hause mein Tagwerk weiterführte.

Auch heute noch fehlt sie und ist nicht zu ersetzen. Und viele Dinge, die sie mir gesagt hat, verstehe ich erst heute. Wie schön, Birgit und Frauke, dass wir uns jedes Jahr an diesem Tag treffen, Sekt trinken, Chips essen und rauchen und uns Geschichten erzählen.

Ich wünsche Allen eine entspannte Weihnachtszeit und viel Zeit für ein paar besinnliche Gedanken und einen Glühwein mit netten Menschen.

Sabine

 

2 Kommentare
  • Hanna

    4. Dezember 2017 at 10:31 Antworten

    Liebe Sabine, vielen Dank für deine Einladung zu deinem Blog und die Einblicke in dein Leben. Mit dem Thema Hochsensibilität habe ich mich vorher nicht beschäftigt aber es hat mich sofort fasziniert. Ich verfolge gerne deinen Blog weiter. Wir sehen uns beim Trommeln.

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